Bluthochdruck gehört zu den häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland – laut Deutscher Hochdruckliga ist fast jeder dritte Erwachsene betroffen. Umso wichtiger ist die regelmäßige Kontrolle – idealerweise nicht nur beim Arzt, sondern auch zuhause. Doch welches Messgerät ist zuverlässig? Und worauf sollte man beim Kauf achten?
Warum Blutdruck messen zuhause sinnvoll ist
Viele Menschen fühlen sich in der Arztpraxis unwohl – ein Phänomen, das als „Weißkittelhypertonie“ bekannt ist. Dabei steigt der Blutdruck messbar an, sobald man sich in ärztlicher Umgebung befindet. Eine Heimkontrolle liefert dagegen realistischere Werte unter Alltagsbedingungen.
Darüber hinaus ermöglichen regelmäßige Messungen frühzeitiges Erkennen von Bluthochdruck oder helfen bei der Kontrolle von medikamentösen Einstellungen. Auch Patient:innen mit Vorerkrankungen oder familiärer Vorbelastung profitieren von der Selbstkontrolle.
Oberarm- vs. Handgelenkgeräte – was ist besser?
Grundsätzlich wird empfohlen, ein Oberarm-Blutdruckmessgerät zu verwenden. Diese sind meist genauer, da sie auf Herzhöhe messen und weniger anfällig für Bewegungsfehler sind. Handgelenkgeräte sind kompakter und leichter zu handhaben, aber empfindlicher gegenüber falscher Positionierung.
Ein hilfreicher Artikel der Verbraucherzentrale gibt eine gute Übersicht über Vor- und Nachteile beider Varianten.
Worauf solltest du beim Kauf achten?
- Prüfsiegel: Achte auf das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga oder unabhängige Testurteile wie von Stiftung Warentest.
- Speicherfunktion: Für regelmäßige Messungen ist eine Speicherfunktion (idealerweise für 2 Personen) sinnvoll.
- Durchschnittswerte: Geräte, die Mittelwerte aus mehreren Messungen bilden, liefern aussagekräftigere Resultate.
- Manschettengröße: Die Manschette muss zur Armgröße passen – zu kleine oder zu große Modelle verfälschen die Werte.
Produktvergleiche helfen bei der Auswahl
Online-Vergleichsportale, darunter auch die Stiftung Warentest, haben regelmäßig Blutdruckmessgeräte im Test. Zu den gut bewerteten Geräten gehören u. a.:
- Omron X7 Smart – mit App-Anbindung und sehr genauer Messung
- Beurer BM 54 – gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Medisana BU 510 – solide Technik für Einsteiger
In Produktvergleichen zeigen sich große Unterschiede in Bedienkomfort, Messgenauigkeit und Zusatzfunktionen. Es lohnt sich also, aktuelle Testberichte zu lesen und Kundenbewertungen mit einzubeziehen.
So misst du richtig
- Messe immer zur gleichen Tageszeit (z. B. morgens vor dem Frühstück).
- Sitze ruhig, lehne dich an, und stütze den Arm auf Herzhöhe ab.
- Sprich während der Messung nicht und bewege dich nicht.
- Führe am besten immer zwei Messungen nacheinander durch und bilde den Mittelwert.
Was sagen die aktuellen Leitlinien?
Die medizinischen Leitlinien empfehlen eine dokumentierte Selbstmessung zur langfristigen Kontrolle. Wichtig ist dabei die Schulung: Wer sein Gerät korrekt bedient, erzielt auch korrekte Werte. Viele Apotheken bieten kostenlose Einweisungen an.
Fazit: Kontrolle schafft Sicherheit
Ein gutes Blutdruckmessgerät ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Gesundheitsvorsorge zuhause. Es sollte einfach zu bedienen, zuverlässig und zertifiziert sein. Wer auf Qualität achtet und regelmäßig misst, kann Bluthochdruck früh erkennen und besser behandeln.
Ein Blick in Online-Tests und Vergleichsportale hilft, das passende Modell für die eigenen Bedürfnisse zu finden – denn Gesundheit beginnt mit Wissen.